Alderi, Haupstadt des vereinigten menschlichen Königreiches
Drei Monate nach dem Fall der ersten Steine - Palast des Königs.
Der König der Menschen saß auf seinem Thron und grübelte über den Ereignissen der letzten Wochen. Was war nur aus seinem Land geworden? Die Menschen hatten sich doch immer untereinander vertragen und nun? Streit und jeder dachte nur noch an sich und zu allen Übel erhoben sich jetzt auch seine Fürsten und Barone gegen ihn. "Ach, was soll ich nur machen?" sprach er in den leeren Raum. Ein Klopfen an der Tür durchbrach die folgende Stille. Es trat einer der Berater des Königs ein, verbeugte sich und erhob das Wort
"Herr, es sind wieder neue Steine gefallen. Diesmal hat es nicht nur unser Land, sondern auch ein paar Dörfer von uns getroffen. Ich hatte mir die Freiheit genommen Boten zu diesen zu schicken. Von ihnen ist nur einer lebend zurück gekommen und hat davon geredet, dass aus den Menschen feuerspeiende Monster geworden seien!" Damit beendete er seinen Bericht. Der König sah nach diesen auch nicht besser aus.
"Schickt Boten aus in alle Teile des Landes, bringt jeden her der meint etwas über die Steine zu wissen! Mehr kann ich jetzt auch nicht tun." Der Bote verschwand.
Chou, Rande der Elfenlande
Chou ruhte sich in einer Hängematte liegend aus, die er zwischen zwei Bäumen, die die Einzigen waren auf der Wiese, wo er sich befand, aufgespannt hatte. Er hatte immer noch nicht verarbeitet, was vor drei Monaten passiert war. Chou stand kurz vor der Feier, die ihn in den Rat seines Dorfes aufnehmen sollte, doch er hatte ein Geheimnis das er schon immer verborgen gehalten hatte. Er konnte sich, wenn er wollte, in einen Wolf verwandeln.
Die Aufnahme in den Rat des Dorfes verlangte aber die Preisgabe aller Geheimnisse vor den Dorf, also zeigte er was er konnte. Seine Sippe reargierte aber schlimm, man schloss ihn aus der Gemeinschaft aus.
Bevor er ging, bekam er von seiner Mutter noch ein Pergament mit einem Text in einer Sprache die niemand Lesen konnte Finde jemanden, der das lesen kann um dein Geheimniss zu lüften hatte sie gesagt. Als er dann gegangen war, sah er in der ersten Nacht bei der Rast, einen Feuerball auf sein Dorf fallen.
Er lief zurück, doch er fand keine Überlebenden in der Zerstörung. Nein, es waren nicht einmal Leichen da. Diese wurden nämlich vor seinen Augen zu monströsen Erscheinungen. Das hatte ihm gereicht und er lief los.
Jetzt war er hier gelandet und nach und nach wurde ihm klar, was er zutun hatte. Jemanden finden, der das Pergament lesen konnte! Nach diesem Gedanken schlief er ein.
Kurin, Hafenstadt am Delta des Leberos, westliches Grenze am Rand des Silbermeeres
Die Überfahrt war grauenvoll gewesen. Nicht nur, das Ihr fast die ganze Zeit speiübel gewesen war, nein, jetzt mußte sie auch noch einen großen Teil der Passage aus Ihrer eigenen Tasche bezahlen. Durch die Krankheit bedingt, konnte sie Ihrer Vereinbahrung mit dem Kapitän der "Seekuh" nicht nachkommen, der Ihr die Überfahrt spendieren wollte, wenn sie nur jeden Abend spielte. Innerlich mußte Rovena schmunzeln, als sie sich an den ersten Abend erinnerte. "Das Reiselied" war Ihr noch locker von der Hand gegangen, professionell überspielte sie das flaue Gefühl im Magen. Nach dem dritten Lied jedoch, hatte sich das Abendessen seinen eigenen Weg gesucht und war im Gesicht einer reicheren Dame gelandet, die wie am Spieß kreischend aus dem Zimmer lief. Nach diesem Zwischenfall jedoch war es Ihr nur noch zweimal möglich zu spielen, den Rest der Reise verbrachte sie auf der Latrine oder an der Reling.
"Nun gut", dachte sie, "werde ich mir hier halt erst einmal ein wenig Geld verdienen. In so einer Hafenstadt gibt es bestimmt eine Menge Leute denen es nach Neuigkeiten, und seien sie auch schon ein wenig älter, gelüstet.
Damit griff sie sich Ihr Gepäck und steuerte über die auf Stegen gebaute Vorstadt von Kurin zu.
Kurin, einst ein blühender Handelshafen, hatte seine besten Tage schon längst vergessen. Die damals so belebten Stege, auf denen die Waren umgeschlagen wurden, ließen schon den Verfall erkennen. Die Warenlager standen leer und es war weise, des Nachts nicht unbedingt alleine hier angetroffen zu werden. Die Oberstadt, auch "Die hohen Stege" genannt, weigerte sich beharlich den Verfall anzuerkennen. Auch hier sah man den Häusern an, dass die Wirtschaft zwar noch nicht auf Ihrem Tiefpunkt angelangt war, jedoch stark darauf zusteuerte. Reisende machten hier höchstens für eine Nacht halt, bevor sie Ihre gebuchten Passagen nach Anruin auf Feladon oder An'hator in den Wildlandsümpfen auf einem der Schiffe antraten. Viele suchten hier auch nach Karawanen und Begleitschutz für Ihren nicht ungefährlichen Weg nach Serafis am Rande des Waldlandes.
Rovena schauderte bei dem Gedanken, sie könnte auch noch Ihre letzte Barschaft hier verlieren also beschleunigte sie Ihre Schritte.
"Wohin?" dachte sich Kaledo, der durch die dunklen Gassen rannte, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm. Der Teufel war es nicht, dafür zwei dunkle Gestalten, die ihm nach dem Leben trachteten. Dabei hat der Tag doch so gut für ihn begonnen. Er mußte nicht wie so oft im Freien übernachten, sondern fand über Nacht eine Zuflucht in einem Kuhstall ganz in der Nähe von Teigurun. Nach einem kleinen Frühstück bestehend aus altem Brot und ein wenig frisch gemolkener Milch machte er sich auf den Weg zur Kleinstadt, die zwischen der Hauptstadt Alderi und Kurin lag. Sein Ziel war die Hafenstadt Kurin, da sich dort zur Zeit viele Menschen versammelten, die vor den Meteoriten und deren Folgen geflohen sind. Und wo viele Menschen sind, da gibt es auch viel zu verdienen. In Teigurun lief der Arbeitstag nicht schlecht. 10 Kupferstücke und sogar ein Silberling sind bis zum Abend in seine Tasche gewandert. Heute könnte er sich sogar ein warmes Mahl leisten. Wären da nicht die beiden Finsterlinge gewesen, die plötzlich auf dem Weg zur Kaschemme vor ihm aufgetaucht sind und diesen versperrt hätten. "Auch das noch. Konkurrenz." dachte sich Kaledo und sprach zu den Fremden: "Was wollt Ihr?". "Gib uns das Amulett und du kannst gehen." "Das Amulett? Das einzige Überbleibsel, was ihm von seinen toten Eltern geblieben ist. Woher wissen die beiden davon? Ich trage es doch immer im Verborgenen bei mir, ohne das jemand davon wissen könnte." dachte sich Kaledo und setzte eine ratlose Miene auf und antwortete: "Was für ein Amulett? Ihr müßt mich verwechseln. Seh ich etwas so aus, als würde ich mir Schmuckstücke leisten können?". "Tue nicht so unschuldig. Wir wissen, das es in Deinem Besitz ist. Los rücke es raus oder müssen wir es uns mit Gewalt holen?" "Ok ihr habt gewonnen hier ist es." Kaledo wühlte in seiner Kleidung, holte einen kleinen Beutel hervor und blies den beiden Fremden ein weißes Pulver in die Augen und machte auf dem Absatz kehrt und rannte. Gut das er heute Mittag den gestohlenen Beutel mit Mehl nicht weggeworfen hatte. Und nun rannte er durch die Gassen. Wütendes Brüllen der beiden Verfolger hinter sich. Die Lungen begannen zu brennen. Wenn er nicht bald ein Versteck finden oder den beiden anderen die Luft ausgehen würde, sieht es schwarz für ihn aus. Links in die nächste Gasse rein, gleich wieder rechts und weiter. Doch was war das? Eine Wand versperrte am Ende der Gasse den Weg. Sackgasse. Eine Falle. Das Ende? Er hielt inne und überlegte, was zu tun ist. Hinter ihm wurden die Stimmen lauter. Er drehte sich um und sah, das seine Verfolger um die Ecke bogen, abbremsten, ihre Waffen zückten und langsam auf ihn zugingen, mit einem breiten Grinsen auf ihrem Gesicht. "Wir haben dir gesagt, daß wir dich kriegen. Hättest du uns das Amulett nur gleich freiwillig gegeben." Kaledo zog sein Kurzschwert und seinen Dolch. Er wußte, das er gegen die beiden kaum eine Chance hätte, aber so leicht wollte er ihnen sein Ende auch nicht machen lassen. Sie näherten sich ihm langsam, als plötzlich ein heller Schein den Himmel erläuchtete. Die Angreifer hielten inne und schauten nach oben, ebenso Kaledo. Bevor sich alle bewusst wurden, was da auf sie zu kam, brach auch schon das Chaos ein. Plötzlich splitterten die Wände der Häuser zur Rechten von Kaledo auseinander und zerbarsten in einem hellen Feuerschein in viele kleine Teile. Geistesgegenwertig sprang Kaledo hinter ein paar alte Holzkisten, die auf der Straße lagen, um sich vor dem Splitterregen zu schützen. Seine Verfolger hatten nicht das Glück, so das sie von umherfliegenden Schuttstücken tötlich getroffen wurden und zu Boden sackten. Nachdem das Inferno sich gelegt hatte, kroch Kaledo aus seinem Versteck hervor um die Lage zu sondieren. Wo rechts von ihm zuvor noch eine Häusereihe den Weg versperrt hatte, war nun nur noch ein brennendes Trümmerfeld, welches den Rand eines großen Kraters ziehrte. Also waren die Gerüchte um die vom Himmel fallenden Steine war. Wenn das stimmte, was war dann mir den brennenden Monstern, von denen die Leute erzählten? dachte sich Kaledo. "Schreckgespinnste und Schauermärchen, mehr nicht." sagte er sich und machte sich daran, den beiden Verfolgern die Taschen zu leeren. Die zuvor leeren Gassen füllten sich nun mehr und mehr mit Menschen, die durch den Lärm geweckt auf die Straße gingen, um zu sehen, von wo das Höllenspektakel herkam. In weiter Ferne konnte man die Glocke des Wasserwagens hören, die nach den Geschichten mit den Meteoriten in allen größeren Städten angeschaft worden sind, um Brände schneller löschen zu können. Feuerwehr nannten die Erfinder das. Verrückt nannte Kaledo die, die sich mit nasser Kleidung in brennende Häuser begaben, um völlig Fremden das Leben zu retten. "Nein diese Idee wird sich nicht lange halten" dachte er sich und durchsuchte dabei den Beutel des ersten Verfolgers. 2 Silberstücke. "Da hat sich die Mühe ja wenigstens gelohnt." In der Jackentasche fand er ein Schreiben. Er steckte es ein, obwohl er weder lesen noch schreiben konnte. Aber wer weiß, wozu es noch gut sein konnte. Irgend jemand kann ihm das bestimmt mal vorlesen. vielleicht stand darin ja ein Grund, warum die Fremden ihn überfallen haben und von dem Amulett wußten. Ein Knurren hinter ihm, riß ihn aus den Gedanken und er drehte sich blitzschnell um. "Was zum Teufel..." kam noch aus seinem Mund, doch zu mehr kam er nicht, denn das, was er sah, verschlug ihm die Sprache. Der Körper des zweiten Verfolgers erhob sich. Doch wo zuvor Haut und Fleisch war, brannten nun nur noch Flammen. Und auch der Körper der vor ihm liegenden Leiche veränderte sich. Von ihr ging nun eine Hitze aus, das Kaledo zurück wich. Zum Glück, denn nun ging auch der Körper des ersten Verfolgers in Flammen auf und erhob sich. Dem Geschrei nach, welcher aus den anderen Gassen zu ihm drang, schienen sich auch dort die Toten verändert zu haben. Doch daran verschwendete Kaledo keinen Gedanken. "Nur weg hier, raus aus dieser Hölle" sagte er sich und rannte, was das Zeug hält Richtung Stadtausgang. Einmal aus den Ort raus rannte er Richtung eines kleinen Wäldchens. Dort hielt er inne und sah sich noch einmal um. Die halbe Stadt stand in Flammen, Schreie drangen aus ihr zu ihm heraus, ebenso das Brüllen der Flammenmonster. Überall flohen die Menschen aus den Stadttoren, mit dem Nötigsten bepackt, was sie in kurzer Zeit noch retten konnten. Kaledo warf einen letzten Blick über die Schulter auf die Stadt zurück und machte sich auf in Richtung Kurin.
Chou wurde von einem donnerdem Geräusch geweckt. Er schreckte hoch und sah den Feuerball über sein Kopf fliegen. Wenig später schlug dieser in einer Stadt ein. Durch seine scharfen Sinne hörte er das Schreien und das Brüllen der Bestien. Schon wieder eine Stadt die unterging. Hoffentlich war das nicht Kurin, das war die Stadt in die er wolte. Hier solte es jemand geben, der ihm sein Pergament übersetzen sollte. Schnell packte er seine Sachen zusammen, löschte das Feuer und überlegte
"Soll ich es wagen? Ja ich tuhe es" All seine Sachen verschwanden auf magischer Weise in einer Tasche, dann murmelte er etwas in sich hinein und zwei Sekunden später war Chou zu einem Wolf mit silber glänzendem Fell geworden.
Er nahm die Tasche mit dem Maul auf, dann lief er loss Richtung Kurin Nach gut einer Stunde kam er an so schnell war er lange nicht mehr gerannt. Kurin schien nichts abbekommen zu haben aber anscheinend wurde die Nachbarsstadt getroffen, wie er von einigen ankommenden Menschen vernehmen konnte. Diese schienen ihn nicht besonders zu beachten. Vieleicht hielt man ihn einfach für einen zu groß geratenen streunernen Hund. Ihn war es aber auch ziemlich egal er lengte seine Schritte Richtung Hafen. Hier unten huschte er schnell in eine Gasse, rollte sich hinter einer Mültonne um seine Tasche zusammen und schlief unter Hunger ein. Morgen mußte er irgendwie etwas zu essen finden. Langsam wurde es Nacht.
oog: @Capt - Rovena kann Chou ja vieleicht bemerkt haben
An der Gaststube "Zum singenden Wal" in der Oberstadt machte sie halt. Der Wirt war ein kleiner, untersetzter Mann, der anscheinend noch keine allzu großen Probleme mit seine Gästen hatte. Nach einigen Minuten zäher Verhandlung und unter Aufbietung ihres weiblichen Charms hatte Rovena Ihm ein Zimmer samt Verpflegung für die Hälfte des eigentlichen Preises abgerungen. Dafür sollten nur die Gäste jeden Abend mindestens eine Stunde unterhalten werden. Kein Problem für eine professionelle Bardin. "Zumindest schwankt hier das Parkett nicht", schmunzelte sie.
Nachdem das Gepäck verstaut war, sie sich gewaschen und frische Kleidung angezogen hatte, begann Ihr erster Auftritt. Auf Feladon hatte sie mit einem anderen fahrenden Barden Lieder getauscht, die sie nun zum Besten gab. Alte Legenden, Schwänke und Liebeslieder begeisterten die Gästeschar, die dank der Geschäftstüchtigkeit des Wirtes sehr gut angeheitert waren. Dementsprechend großzügig fiel auch das Trinkgeld aus als sie den Hut kreisen ließ. Nach einem deftigen Eintopf legte sich eine angenehme Mattigkeit über sie und darum war die Entscheidung sich aufs Zimmer zurück zu ziehen auch nicht schwer. Müde kroch Rovena unter die Decke und schlief sofort ein.
Der Morgen begann wunderbar ruhig. Die Sonne schien durch das Fenster und tauchte das Zimmer in einen Zauberlicht. Genießerisch reckte und streckte sie sich um noch ein paar Minuten länger in der Zwischenwelt aus Traum und Wachen zu verbleiben. Heute war Markttag, hatte sie von Jetta, der kleinen Schankmaid erfahren. Immer eine gute Gelegenheit um zusätzlich Geld zu verdienen und Informationen zu sammeln. In Anruin konnte niemand wirklich viel zu den Steinen erzählen, genauso wenig wie zu dem Verbleib Ihrer Familie. Vielleicht würde sie hier auf dem Festland mehr erfahren. Beschwingt machte Rovena sich auf in die Unterstadt. Am Helringsplatz herrschte schon reges Treiben, beim Marktmeister bezahlte sie die Gebühren und setzte sich auf den Brunnenrand. Sie züpfelte, sang und erzählte, hörte den Leuten zu und erfuhr bei einem Bader aus Sterdalsund, das es eine Legende über die fallenden Steinen gab. Genaueres könne er Ihr nicht erzählen, jedoch gäbe es jenseits von Sterdalsund, fast am Schelf gelegen, einen Einsiedler des Eisvolkes der eine seltsame Geschichte zu erzählen wüßte. Damit verabschiedete er sich mit einer vollendeten Verbeugung. "Soso, eine Legende über die Steine? Dann steht mein nächstes Ziel wohl schon fest...", überlegte sie. Erst wollte Rovena jedoch noch eine Bekannte ihrer Familie besuchen, die sie in Ihrer Jugend mit dem Vater und später mit dem Lehrmeister besucht hatte.
Sha'ria freute sich sehr und ließ es sich nicht abschlagen sie zu bewirten. Traurig hörte sie sich Rovenas Geschichte an und tröstete die junge Bardin, die nun endlich Ihren Tränen freien lauf lassen konnte. Auch sie hatte lange nichts mehr von dem Clan gehört, war aber davon ausgegangen das sich noch alles in bester Ordnung befand. Lange saßen die beiden Frauen am Tisch und sprachen über alte Zeiten, die Familie und langsam lehrte sich auch die Flasche Rotbeerenwein. den Sha'ria geöffnet hatte. Fast hätte sie die Zeit vergessen und als die Sonne schon tief stand schreckte sie aus der Ruhe auf. "Mein Auftritt...! Jetzt muß ich aber los, hab Dank für Deine Gastfreundschaft. Bevor ich Kurin verlasse komme ich noch einmal vorbei...versprochen!" Schnell umarmte sie die Freundin und lief Richtung Oberstadt.
Die Dämmerung brach herein als sie "Die hohen Stege" erreichte. Von hier aus hatte man einen beeindruckenden Blick auf den Hafen und die Gebäude, die sich dicht an dicht drängten, wie ertrinkende in einem Rettungsboot. Fast sah es so aus als wenn sie sich gegenseitig stützen würden. Talglichter erhellten hier und da die Stuben und die Kaschemen. Ein Stück weiter, im Dunkel schon fast verschwunden, wiesen die Lichter der Leuchtfeuer an der Hafeneinfahrt den Schiffen den Weg. Eine Mutter trieb lachend Ihre Kinder mit aufmunternden Worten vor sich her, einen Korb Brot und Gemüse unter dem Arm. Rovena bewunderte diese Frauen, die den ganzen Tag auf den Beinen waren um für Ihre Kinder und sich das Geld zu verdienen, der Mann auf See oder dem Suff erlegen und dann auch noch fröhlich sein konnten. Melancholisch dachte sie an Ihre eigene Familie zurück...vielleicht wäre sie jetzt auch schon eine Wölfin, so wurden die Mütter in der Sippe genannt, denn niemand bei Verstand würde auch nur wagen eine Lantela anzugreifen die Ihre Kinder verteidigte....sie hätte Ruven geheiratet und Ihre eigene Sippe begründen können...dann würde sie...."NEIN!", schrie sie stumm in Ihrem Kopf, "Du weinduselige Kuh!". Ihre Sippe war tot....unnütz solchen Gedanken hinterher zu hängen. Für sie gab es kein Heim mehr, keine Heimat zu der sie zurückkehren konnte. Wütend wischte sie sich eine Träne aus den Augen."Ach Vater, hättest Du Dir je gedacht das Deine Tochter alleine Ihr Glück finden muß?" Selbstvergessen hatte sie den Dolch ihres Vaters hervorgeholt und betrachtete die schlanke Klinge. Auch heute schien sie seltsam warm zu sein, schwerer als sonst und es schien eine leichte Patina die Schneide zu umspielen. "Wie merkwürdig", dachte sie, konnte den Gedanken jedoch nicht zuende bringen, weil in diesem Moment einer der verfluchten Kometen am Horizont direk auf Kurin zu raste.
Ihre Traurigkeit war wie ausgelöscht...es gab zu viele Geschichten über diese Kometen und die schrecklichen Zerstörung die sie hervorbrachten. "Nein, nicht diese Stadt, nicht jetzt, nicht ich!", schoß es Rovena durch den Kopf. Schon erhoben sich die ersten Schreie, stoben die Leute kopflos davon um zu fliehen, doch dann zeichnete sich ab, dass der Komet dieses mal nicht für Kurin bestimmt war. Sie konnte sich nicht bewegen, den Dolch immer noch in der Hand. Majestätisch zog er einen feurigen Schweif über den Himmel um dann irgendwo einzuschlagen. In diesem Moment wurde der Dolch glühend heiß und abgelenkt von dem morbiden Schauspiel das der Komet verusachte, sah sie auf den Dolch. Eine Rune war dort erschienen, leuchtete in rot auf dem Griff um schon wieder zu verblassen.
Verflixt....was hatte das jetzt zu bedeuten? Vorsichtigt tippte sie den Dolch an, der sich nun wieder kühl anfühlte. Alles seltsame schien aus Ihm gewichen zu sein. Die Rune, kaum mehr ein Schatten auf dem Leder. Hatte es so etwas schon einmal gegeben? Hatte Ihr Vater nicht irgendwann einmal von so etwas gesprochen...die Zusammenhänge wollten Rovena nicht einfallen.
Es würde nicht lange dauern bis die ersten Flüchtlinge die Stadt erreichen würden. Sie schätzte, dass der Komet etwas mehr als 50 Meilen vor der Stadt eingeschlagen hatten. Welche Stadt lag dort? Welche war diesesmal den diabolischen Kräften zum Opfer gefallen? Hatte es Taigurun getroffen oder Birkenhain? Seltsamerweise schlugen die Steine immer in einer Stadt oder einem Dorf ein. Als wenn sie genau wüßten, wo sie am meisten Zerstörung anrichten konnten. Wo es angefangen hatte, konnte niemand mit Gewissheit sagen und wo es enden würde...darüber mochte keiner nachdenken. Guter Stoff für eine Tragödie der besonderen Art... Der Weise aus dem Eis...er konnte vielleicht ein wenig Licht in dieses Mysterium bringen...
Es dauerte nicht lange bis Chou eingeschlafen war. Er hatte sich zusamengerollt und den Kopf auf seine Tasche gelegt. Nach ein paar Minuten überkam ihn ein Traum.
Er sah eine Frau mit einem Dolch in der Hand, dann Schoss der Stein über den Himmel, der Dolch begann zu leuchten und es erschien eine Rune auf dem Dolch. "Moment mal, das ist doch...", in diesen Moment sah er das Pergament vor seinem geistigen Auge. Das sind dieselben Runen! Dann übermannte ihn Dunkelheit und er schlief fest weiter. Er hatte seine Sinne aber noch soweit wie nötig in Arlambereitschaft würde ihm jemand zunahe kommen würde er es merken.
Rovena war früh unterwegs. Sie wollte dabei sein, wenn die ersten Flüchtlinge eintrafen. Hier und da wurde gemunkelt das es Taigurun getroffen hatte. Beim Frühstück im Schankraum der Herberge hatte ein Reisender gar das Gerücht verbreitet es hätte die Hauptstadt getroffen. Da niemend genaues wußte, trieben die Erzählungen immer merkwürdigere Blüten, bis sie es nicht mehr aushielt und auf die Straße flüchtete.
Es war ein nebliger Morgen, der einen schönen Tag versprach. Langsam schlenderte sie zu der Stelle, an der sie letzte Nacht die Kometen hatte kommen sehen. Diesesmal jedoch blieb der Dolch kühl. "Was hatte ich denn auch erwartet", dachte sie halb ärgerlich da sie sich dabei ertappt hatte wie sie darauf wartete das wieder etwas passieren würde.
Da der Hafen auch noch verlassen lag, nur ein paar Fischer machten Ihre Boote klar um hinaus zu fahren, beschloss sie schon einmal dem Angrbodasplatz einen Besuch abzustatten und das Tagegeld zu bezahlen. Auch hier summte es wie in einem Bienenkorb, erwarteten die Händler sehnsüchtig neue Nachrichten. Nachdem der Marktmeister bezahlt war probte sie eines der neuen Lieder von Anruin. "Die Balade vom verliebten Stier", eine gar heitere Geschichte, wollte Ihr noch nicht so recht von der Hand gehen.
Träumend, die Schale für die Münzen schon auf dem Pflaster stehend, ließ sie Ihren Blick schweifen und betrachtete die Menschen. Da war sie wieder, die junge Frau von gestern Abend. Sie stand hinter dem Tisch eines Fischhändlers und bot Ihre Ware feil. Dort waren die Kinder, sie spielten mit einem ausgestopften Sack den sie hin und her warfen. Lächelnd streifte Ihr Blick weiter. Neben einem Stand lag ein großer Hund, sicher der Wachhund eines der Händler.
Schmunzelnd nahm sie zur Kenntnis wie ein halbwüchsiger Junge versuchte dem Hund die Tasche zu entziehen, auf die er seinen großen Kopf gelegt hatte. Tja, auch er würde lernen das mit Wölfen....war es ein Wolf/ ein Hund?...nicht zu spaßen war. Der Besitzer mußte sehr viel Zeit aufgewandt haben um ein solches Tier zu bändigen. Wie sie vermutete wachte der Hund in dem Moment auf, als der Bengel schon seine Finger um den Gurt der Tasche gelegt hatte und mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit war das Tier hellwach. Erschreckt stolperte der Junge und plumpste gut 1 1/2 Meter vor Ihm auf den Boden. Der Wolf, jetzt sah man das es wirklich ein aussergewöhnliches Tier war, fletschte die Zähne und knurrte erfurchtgebietend. Mit der Pfote zog er die Tasche an sich ran und nahm sie ins Maul. Der Junge, inzwischen gänzlich weiß geworden und der Ohnmacht nahe, sprang davon und mit Ihm seine erschreckten Kameraden.
Der Wolf beschupperte die Tasche als könnte er feststellen ob etwas fehlte und ließ dann noch einen abschließenden Blick über den Platz gleiten. "Konnten Wölfe sowas überhaupt?" schoss es ihr durch den Kopf. Als er sie mit dem Blick erfasste, lief es Rovena eiskalt den Rücken herunter. "Konnten Wölfe ganz bestimmte Menschen ansehen?", wieder so ein verquerer Gedanke. Irgendetwas lag in diesen Augen, nur was? Sie starrte zurück und konnte den Blick gar nicht aus dem des Wolfes befreien. Plötzlich schnappt er seine Tasche und entschwand aus Ihrem Gesichtsfeld. Wie hypnothiesiert starrte sie noch Sekunden später auf die Stelle, bis sie wieder aufwachte. "Seltsame Dinge geschehen den Menschen, wahrscheinlich passiert das auch bei den Tieren...", dachte sie.
Abgelenkt fing Rovena wieder an zu spielen, immer noch grübelte sie über diese seltsame Begegnung nach und versuchte den Blick zu ergründen. Ja, er hatte sie erkannt, da war sie sich sicher,aber woher kannte sie Ihn? Kannte sie Ihn überhaupt? Das murmeln der Menschen, die den Markt besuchten, begleitete Ihre Gedanken & das Spiel der Laute und so sah sie nicht, dass der Wolf sie aus einer anderen Gasse heraus beobachtete.
Ein Zug an seiner Tasche - Chou schreckte hoch! Es war nur ein kleiner Junge. Er fletschte kurz die Zähne, der Junge verschwand. Dann schaute er sich um es war mittlerweile Morgen geworden.
Am Brunnen viel sein Blick auf eine Bardin die am Spielen war, diese erwiderte sein Blick.
Ein mulmiges Gefühl ergriff ihn. Das war doch die Frau aus seinen Traum!
Langsam merkte er wie seine Beine an Kraft verloren, schnell wich er den Blick der Frau aus und verschwand in eine andere Gasse hinter den Rücken der Frau. Was war das? Wieso kam sie ihm so bekannt vor und wieso besaß sie diesen Dolch mit den selben Runen wie er?
Er schwankte einen Augenblick mit der Entscheidung, dann siegte seine Neugier.
Langsam schlich er über den Marktplatz. Weiter beachtet wurde er nicht. Er machte ein Bogen, dann stand er genau vor der Frau. Diese war in ihr Spiel auf ihrem Instrument vertieft.
Er ließ ein leises Heulen vernehmen, die Frau schreckte hoch. Chou sah ihr in die Augen "Folge mir, ich muss mit dir reden!", sprach er und hoffte das sie ihn verstand. Er konnte sich hier nicht einfach zurückverwandeln und es gab durchaus Menschen die Tiere verstehen konnten. Die Umstehenden schauten ihn schon komisch an. Für sie war seine Bitte nur ein unverständliches Heulen.
Hoffentlich nicht für sie! Falls das doch der Fall sein würde, machte er auch noch Bewegungen mit dem Kopf.
Er blickte ihr wieder in die Augen und hoffte sie würde ihn verstehen können. Er wußte, dass es Menschen gab die das konnten.
Flüchtlingsströme waren ein gutes Geschäft. Es war ei heißer Sommertag, es wurde gerempelt und gestoßen, Leiber gehen dicht an dicht die Straße entlang, die Menschen von Panik ergriffen, sind abgelenkt und im Gedanken. Da fällt es nicht auf, wenn mal hier und dort eine fremde Hand in Taschen und Beutel langt. Der eigene Beutel füllte sich recht schnell mit Geldstücken und anderen kleinen Nippes, dessen Verlust von den vorherigen Besitzern nicht so schnell registriert wurde. Doch nach einiger Zeit verlor Kaledo die Lust am Geschäft. Das Leid der anderen erinnerte ihn an sein eigenes Leben. Weinende Kinder, die ein Teil ihrer Eltern verloren hatten, Familien ohne ein Zuhause. Seine Gedanken schweiften in die Zeit zurück, als er noch ein Kind war. Er erinnerte sich schemenhaft an seine Mutter, wie sie ihm im Alter von sechs Jahren das Amulett zeigte mit den Worten "Falls uns etwas geschehen sollte, mußt Du das Amulett an Dich nehmen. Es ist ein altes Familien-Erbstück, dessen Geheimnis über die Jahre aber in Vergessenheit geraten ist. An manchen Tagen fängt die Rune an zu glühen oder das Amulett wurde hin und wieder heiß wie eine Kohle. Halte es verborgen. Wenn Du alt genug bist, versuche das Geheimnis der Rune zu entlüften, wie wir es zur Zeit versuchen." Mit diesen Worten versteckte seine Mutter das Amulett unter einer lockeren Bodendiele, unter der einige wertvollere Habseligkeiten der Familie gelagert wurden. Nur noch einmal sah Kaledo seine Mutter das Amulett aus dem Versteck hervorholen, als sie abends mit seinem Vater das Haus verließ. Als er am nächsten Tag danach fragte, bekam er von seiner Mutter nur eine kurze Antwort. "Wir waren damit bei einem wandernden Barden, der gestern in den Ort kam und von Runenmagie sang. Wir zeigten ihm das Amulett. Ihm war die Rune bekannt, da er sowas ähnliches bei sich bereits gesehen hatte. Er malte sich die Rune auf und wollte sie mit der seinigen vergleichen und Kontakt aufnehmen, sobald er mehr wüßte. Doch wir wurden von Geräuschen außerhalb des Planwagens, in dem der Barde und seine Familie wohnten, unterbrochen. Im Dunkel sahen wir jemanden verschwinden. Anscheinend wurden wir belauscht. Rede mit niemanden über das Amulett, nicht mal mit Deinen besten Freunden.". Vier Tage später wurde Kaledo beim Spielen mit Freunden die Nachricht überbracht, das seine Eltern ermordet aufgefunden worden sind und es nach einem Raubüberfall ausgesehen habe. Die Welt brach für ihn damals zusammen, doch sofort wurde er sich auch des Amuletts bewußt. Er stürmte nach Hause und fand die Einrichtung zerwühlt und zerstört vor. Von oben hörte er Geräusche und Stimmen. Er schlich sich durch die Diele in das Wohnzimmer, wo er die lockere Bohle anhob, um das Amulett und ein wenig verstecktes Geld an sich zu nehmen. Auf dem Weg nach draußen machte die Tür ein verräterisches Geräusch. Er lief aus dem Haus und warf ein Blick zurück und sah einen Fremden im Fenster des Schlafzimmers stehen, schwarze Haare, unrasiert und ungepflegtes Erscheinen mit einer langen Narbe am Hals. Dieser rief: "Bleib stehen Junge. Komm sofort zurück". Doch Kaledo rannte, versteckte sich ein paar Blocks weiter und kam erst nach einigen Stunden daraus hervor. Er ging Richtung Marktplatz, um zu sehen, ob der Barde dort noch zu finden war. Dieser hatte aber übereilig seine Sachen gepackt und war dabei, das Dorf zu verlassen. Als ihn Kaledo auf das Amulett ansprach, antwortete dieser nur: "Bist Du verrückt Junge, hier gibt es viele Ohren, für die dieses Geheimnis nicht bestimmt ist. Seit der Sache mit Deinen Eltern wurden wir beobachtet. Verstecke Dich und komme im Sommer nach Kurin, wenn wir dort zu den jährlichen Bardenspielen auftreten. Dann sehen wir weiter." Mit diesen Worten schwang er sich auf seinen Kutschbock und fuhr aus der Stadt. Hinten auf der Planke des Wagens saß die Tochter des Barden und winkte ihm zu, als sie die Stadt verließen. Er winkte zurück, drehte sich um und verschwand ebenfalls aus seiner Heimatstadt. Er wanderte von Dorf zu Dorf, half hier und dort mit kleinen Tätigkeiten, um ein wenig Nahrung oder Geld zu erhalten. Wenn es nichts zu tun gab, stahl er hier und da auf dem Markt etwas Brot oder einen Apfel, um seinen Hunger zu stillen. Kurz nach seinem siebten Geburtstag wurde er bei einem seiner Nahrungsmitteleinkäufe von einer Marktwache erwischt und in ein Waisen- und Kinderheim gesteckt. "Macht Platz da ihr Pöbel". Mit diesen Worten wurde Kaledo aus seinen Gedanken gerissen. Ein fetter Kerl auf seinem Pferd versuchte sich einen Weg durch die Flüchtlingsschar zu bahnen, ohne Rücksicht auf die anderen. Es schien ein Kaufmann zu sein, der sein Pferd mit allerhand Hab und Gut überladen hatte, um aus Teigurun zu entkommen. "Na warte, Dir werde ich es zeigen" dachte sich Kaledo und ging absichtlich weiter in der Mitte des Weges. "Hast Du was an den Ohren? Aus dem Weg habe ich gesagt." schrie der Kaufmann, als er mit seinem Pferd auf Kaledo zukam. "Verzeit Herr, ich habe Euch nicht kommen hören." antwortete er, ging ein Schritt zur Seite und wich dem Pferd aus. Dabei traf es Kaledo wie geplant mit seiner Flanke und Kaledo stürzte in den Graben am Weg. "Das geschiet Dir recht. Wenn Du nicht rechtzeitig hören kannst, dann mußt Du eben fühlen." sprach der Kaufmann und preschte weiter mit seinem Pferd voran. "Da hast Du recht." dachte sich Kaledo, der sich aufrappelte und dabei die beiden Beutel, die er beim Zusammenprall mit dem Pferd vom Sattel gelöst hatte inspizierte. Volltreffer. Bei dem einen handelte es sich anscheinend um die ehemalige Ladenkasse, denn der Beutel war gefüllt mit Kupferstücken und Silberlingen, sogar einige Golddukaten waren dabei. Bei dem anderen Beutel handelte es sich um Bücher, Kassenbücher wie Kaledo es vermutete, denn es waren nur Zahlen darin zu sehen. Er verstaute die Bücher und war dabei, sich das Geld einzusacken, als er hinter sich eine Mutter mit drei Kindern sah, die nicht mehr, als die Kleider am Leib bei sich zu haben schienen. Das jüngste Kind war ein Mädchen im Alter von sechs Jahren schätze er, die weinte und immer wieder nach ihrem Vater fragte. Kaledo nahm sich ein paar Silberstücke aus dem Beutel, steckte diese in seine Tasche und ging mit dem Beutel in der Hand auf die Mutter zu. Er gab ihr den Beutel mit den Worten: "Hier nehmt das. Ihr könnt es besser gebrauchen. Sorgt dafür, das Eure Kinder gut versorgt sind." Die Mutter wollte sich noch bedanken, da war er aber bereits wieder in der Menge verschwunden und zog ein Stück weiter hinten im Flüchtlingsstrom Richtung Kurin.
-Wenn Du unterwegs bist, pass auf wer Deinen Weg kreutz, vielleicht triffst Du Ihn noch einmal! - Den Kopf in den Wolken, die Finger an der Laute, spielte Rovena ein Zeitlan vor sich hin. Ihr Vater hatte ihr immer wieder eingeschärft, dass man sich immer zweimal im leben träfe und sie danach Ihr handeln abwägen solle.
Als sie das leise Winseln hörte, wußte sie das der Spruch mit einer unglaublichen Zuverlässigkeit immer wieder zutraf. Der letzte Ton der Laute endete mit einem gequälten "Djiäng" als sie die letzte Seite zu fest anzog.
Der Wolf, jetzt sah sie es ganz deutlich, saß keinen Meter von Ihr entfern. Die Tasche im Maul, schaute er sie mit seinen hypnotisierenden Augen an.
Sie starrte zurück und die Welt in Ihrem Blick schrumpfte auf den Wolf zusammen. Immer noch winselte er und stupste mit der Nase an Ihr Knie.
"Folge mir, ich muß mit Dir reden..." dachte sie...der Wolf... Ja einduetig....der Wolf hatte gesprochen. Unsicher blickte sie sich um, es mußte doch noch jemand gehört haben? Doch anscheinend hatte sie sich nur eingebildet er spräch. Hah, Wölfe können doch nicht... >
"Da war es schon wieder....jetzt werde ich verrückt", schoss es Ihr durch den Kopf
Der Wolf stand auf, lief ein Stück und kehrte dann wieder um...winselte und lief wieder ein Stück fort. Dann drehte er sich um..."Folge mir....!" Seine Stimme in Ihrem Kopf hatte etwas flehendes angenommen.
Hastig pakte Rovena ihre Schale mit dem Geld ein, verstaute die Laute und folgte dem Wolf. Wohl wissend das sich manche Menschen befremdlich zu Ihr umdrehten. Sie wußten weder wo der komische Hund herkam noch die fahrende Bardin. Letztenendes wußte man ja nie...
Aus einer andren Ecke des Marktes betrachtete eine dunkel gekleidete Person den seltsamen Abgang der Bardin. Er hatte gespührt das hier irgendwo Magie am Wirken war, konnte jedoch nicht sagen woher. Nun schien sich die Quelle zu entfernen, das seltsame kribbeln der Nerven verschwand. Also mußte die Bardin oder dieser verdammte Wolf damit zu tun haben...was, das würde er noch herausfinden.
Die auslagen betrachtend schlenderte er langsam hinter dem seltsamen Paar her...
Chous Herz machte einem kleinen Freudensprung als die Bardin aufstand und ihm folgte. Sie konnte ihn also verstehen wie er vermutet hatte. Er lief ihr voraus bis sie in einer kleinen, schmalen Gasse angekommen war.
Hier blieb er stehen und flüsterte in seinem Geist ein paar Worte. nachdem er das getan hatte, leuchtete sein Körper auf und er wurde wieder zu seiner elfischen Gestalt. Währendessen schoss seine Kleidung und seine Waffen aus den Beutel den er mitführte und legten sich an seinem Körper biss das leuchten nachnies und seine Verwandlung beendet war.
Er sah auf die Bardin, diese schien geschockt! Sie hatte wohl mit allem gerechnet, aber nicht das er zu einem Elben werden würde.
Er machte kurz eine Verbeugung, dann begann er zu sprechen. Verzeiht mir, wenn ich euch erschreckt habe. Es war nicht meine Absicht, aber sich mitten auf dem Marktplatz zu verwandeln hätte wohl ein Chaos verursacht. Ich will mich erstmal vorstellen: Mein Name ist Chou und ich habe euch angesprochen, weil ihr anscheinend genauso wie ich etwas mit den Steinen zutun habt die von himmel fallen und mein Dorf ausgelöscht haben.
Damit schloss er erstmal und schaute sie an und bereitete sich schon mal innerlich auf die Flut von Fragen vor, die wohl gleich auf ihn einstürmen würden.
Chou wartete die frau schien sprachloss zu sein er hatte sie anscheinen aus den konzept gebracht er wartet noch zehn minuten es kam immer noch keine antwort Schuldigung ich wolte euch nicht so verschrecken lebt wohl anscheined könt ihr mier nicht helfen mit diesen worten verwandelte er sich wieder in einen wolf beugte kurz den kopf wie eine verbeugung und ging in richtung stadt ausgang